Zur Geschichte

Seit 1541 gab es eine Schule in Ketzin, die der Kirche unterstand und von einem unbekannten Küster geleitet wurde. Der erste namentlich bekannte Lehrer war 1651 der Schulmeister Daniel Becker. Von 1674 an lassen sich alle in Ketzin tätigen Lehrer lückenlos nachweisen. Zunächst wohnten die Lehrer im Schulhaus und unterrichteten in ihren Wohnräumen. Das älteste Schulhaus stand auf dem Marktplatz.

 

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1770 wurde eine zweite Lehrerstelle eingerichtet und ein neues Schulhaus neben der evangelischen Kirche gebaut. Durch die Ausbreitung der Ziegelindustrie rund um Ketzin wuchs die Einwohnerzahl der Stadt. Das Schulhaus wurde zu klein und ein neues gebaut. Im Herbst 1874 war das Schulhaus in der heutigen Diesterwegstraße fertig gestellt.

 

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Es umfasste 6 Klassenräume, eine Lehrerwohnung, eine Kellerwohnung für den Schulwart und auf dem Boden 2 Stuben nebst Schlafkammer für 2 unverheiratete Lehrer. 1883 trat der erste Rektor, Dr. Phil. Wilhelm Rahm, sein Amt an. Er begann mit der Einrichtung einer Schülerbibliothek. Bereits 1893 musste er sein Amt nach vielen Zerwürfnissen mit dem Ortspfarrer Rüdnick verlassen. Die beiden Weltkriege, die Inflation und die Zeit des Nationalsozialismus hinterließen ihre Spuren.

 

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Oft wechselten die Lehrer, häufig fiel der Unterricht aus, Schüler wurden in der Landwirtschaft eingesetzt. Am 1.Oktober 1945 begann der Unterricht mit 700 Schülern und 10 Lehrern. Bis 1947 stieg die Zahl der Schüler auf 845, für die 12 Klassenräume und 20 Lehrer zur Verfügung standen. 1950 wurde die Schule zur Zentralschule, in der auch die Schüler aus Knoblauch, Paretz, Etzin, Zachow und Uetz beschult wurden. Die akute Raumnot zwang zunächst zum Bau einer Baracke in der Feldstraße, dann zu einem Schulerweiterungsbau, der 1962 bezogen werden konnte. Die Schule führte nun die Bezeichnung "Polytechnische Oberschule", in der Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse unterrichtet wurden.

 

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Nachdem auch noch Schüler aus Falkenrehde und Tremmenhinzukamen, stieg die Schülerzahl 1968 auf 888 an. Eine neue Schule am Mühlenweg wurde gebaut und die Schüler auf beide Schulen verteilt. 1991 trat eine Veränderung im Bildungssystem ein: die Einteilung in Grund- und Gesamtschule. Die Schule in der Diesterwegstraße wurde zur Gesamtschule, in der alle Schüler der 7.bis 10. Klasse unterrichtet werden. 1992 beschlossen Schüler, Eltern und Lehrer, der Schule einen Namen zugeben. Gemeinsam entschied man sich für den Namen "Theodor Fontane".